Als drittes wird mit dem Schmerz ein spezifisches Themenfeld vertiefend in den Blick genommen, das ebenfalls an einer Schnittstelle zwischen physischen und psychischen Herausforderungen lokalisiert ist (akute oder chronische körperliche Schmerzen, Liebes- oder Trauerschmerz, Psychosomatik). Über bisherige Zugänge hinaus, die meist auf einzelne mythologisch-poetische, philosophische oder medizinische Schmerzdiskurse fokussieren (zum Versuch einer Synthese für die griechische kaiserzeitliche Kultur siehe King 2017), steht hier die individuelle Wahrnehmung von und der Umgang mit Schmerzen im alltäglichen Leben im Zentrum, und zwar sowohl aus der Perspektive derjenigen, die Schmerzen erleiden, als auch derjenigen, die Schmerzen zufügen (z.B. als Strafe im Kontext von Abhängigkeitsverhältnissen wie Sklaverei). Wie in den vorangehenden Workshops sollen in einem integrativen Zugang auf der Basis ausgewählter Fallbeispiele aus der griechischen und römischen Literatur und Kultur innovative Verbindungen bis zur aktuellen Schmerzforschung gezogen werden.